Öffentliche Bauten

Schulhaus Trittenbach


Umbau und Erweiterung
Das ursprüngliche Schulhaus Trittenbach, wurde 1994 als Ergänzung zum Schulhaus Castell fertiggestellt. In den beiden im Westen und Osten gelegenen Bestands-Gebäudeflügeln sind Klassen-, Gruppen-, Werk- und Lehrerzimmer untergebracht, in dem dazwischenliegenden Erschließungsbereich liegen Flur und Treppe. Dieser Flurbereich weitet sich und wird am südlichen Ende zum verglasten Foyer mit Windfang und zum zweigeschossigen Lichthof. Die Erweiterung der Anzahl Schulräume um 7 Zimmer von 10 auf 17, die Erweiterung der Anzahl Gruppenräume um 7 Zimmer von 5 auf 12 und die Hinzufügung eines zweiten Multifunktionsraumes waren Resultat des Umbaus. Es erfolgten zwei bauliche Schritte: die Aufstockung des Bauwerkes um ein zweites Obergeschoss im gesamten Gebäude-Bereich und die Erweiterung im Süden um einen dritten dreigeschossigen Gebäudeflügel. Die Aufstockungs-Maßnahme wurde aus statischen Gründen als Holzkonstruktion ausgeführt. Der neue Baukörper im Süden ist rechtwinklig zum Ost-Flügel ausgebildet und erstreckt sich von West nach Ost, die Haupt-Fassadenseite weist nach Süden. Die signifikante verglaste Süd-West-Ecke des Lichthofes ist durch die nach Osten eingerückte Giebelseite des Süd-Flügels weiterhin sichtbar. Zusätzliche Erweiterungsschritte, um mehr Schulzimmer zu erhalten, sind im Osten des Süd-Flügels parallel zur Spielwiese möglich, ohne die Sportfläche einzuschränken. Die Formensprache der Kubatur des Bestandsgebäudes wird von den Erweiterungs-Bauteilen aufgegriffen und weitergeführt. Über der Aufstockung und dem neuen Süd-Flügel werden wie im heutigen Bestand Pultdächer errichtet, die Mittelzone wird wie bisher mit einem Flachdach überdeckt. Der Lichthof und der darüber liegende Multifunktionsbereich erhalten wie zuvor eine Stahl-Glasfassade in Pfosten-Riegel-Konstruktion mit außenliegender Markisen-Verschattung. Die Bereiche der Aufstockung des 2.Obergeschosses kragen an den Längsseiten um 50 cm, an den Giebelseiten um 7 cm über die Fassaden des Bestandesgebäudes aus, um die Schulzimmer und die dahinterliegenden Technikbereiche aufzunehmen. Die Auskragungen machen die Grenze zwischen Altbau und Aufstockung plastisch wahrnehmbar.
Oberhalb der hellen Putz-Fassaden der bestehenden Gebäudeflügel liegen die Holzfassaden der neuen Aufstockungs- bzw. Dachgeschossbereiche. Sägerauhe Weißtanne-Bretter, die hell vorvergraut sind, werden horizontal mit offenen Fugen montiert. Im Erdgeschoss und Obergeschoss des Süd-Flügels werden die gleichen Bretter vertikal montiert. So entsteht auch hier eine visuelle Trennung zwischen dem Dachgeschoss und den darunterliegenden Geschossen. Das bestehende Gebäude hat Loch-Fassaden mit vorgelagerten horizontalen Stahl-Strukturen der Balkone und Vordächer. Die neuen Fassaden im Obergeschoss und dem Süd-Flügel sind mit Fensterbändern ausgestattet und werden wie die bestehenden Fenster mit Raffstoren verschattet. Die Fenster werden von umlaufenden Metall-Zargen eingerahmt, die deren horizontale Proportionen noch betonen. Die Farben des bestehenden Gebäudes, dunkelblau, gelb und rot, werden auch in den neuen Bereichen eingesetzt, beispielsweise als rote Eingangstüre oder gelbe und blaue Profile der Glasfassade des Lichthofes. Auch die Umgebungsgestaltung reflektiert die heute bestehende Situation. Der große Pausenplatz vor dem Eingangsbereich mit Sitzstufen und Brunnen bleibt erhalten. Neu werden auf der Ostseite der Schule zur Spielwiese hin mehrere Reihen von Sitzstufen angeordnet. Der im Süden am Hang gelegene Kinderspielplatz wird ein Stück nach Osten verschoben. Um Energie zu sparen und die Vorbildfunktion der Gemeinde wahrzunehmen, wird eine große Fotovoltaik-Anlage auf allen Dächern des Schulhauses angeordnet und mit dem Ertrag ein hoher Anteil des Stromverbrauchs in den eigenen Schulhäusern abgedeckt.